2024. január 30., kedd

Eszter Németh: Das geht auf keine Kuhhaut

 
Für Ilia

Editiert von Nicolas Puffer und Lukas Krois

Vorwort: Einige Hügel von Kisszékely sind mit dem Hundszahngras (Cynodon dactylon) bedeckt. In der wortwörtlichen Übersetzung heißt es Sternengras oder Sternenrasen. Für das Hundszahngras gab es auch noch weitere Trivialnamen, sowohl auf Ungarisch als auch auf Deutsch. So bekam der Protagonist dieser Geschichte seinen Namen: Zsürke oder Kriechender Hennich (Mittel- und Süddeutschland)

((Und nach dem ersten Kapitel wurde die arme Autorin auf ihre Ohren reduziert, so kam die folgende Geschichte zu Stande.))

 

(c) Szántói Krisztián

Es dämmerte auf der Hügelkuppe, der Wald versank langsam in Dunkelheit und nur durch das Licht des Lagerfeuers warfen die Bäume lange Schatten. Eine sanfte Brise wog die Vögel in den Baukronen in den Schlaf. Die langsam abkühlende Luft belebte das Heer, das vom Marschieren und vom Aufbauen des Lagers erschöpft war.

Im Lager der Landsknechte stocherte ein blonder Junge mit einem Stock in der Glut. Unser Hennich wurde größer, seine blonden Haare waren länger geworden, sein Gesicht wurde schmaler, aber seine Bewegungen waren immer noch lebhaft und leicht. Ihm machte die Knappenarbeit nichts aus. Wenn jemand genau hingeschaut hätte, hätte er erkennen können, dass Hennich Buchstaben in die Asche zeichnete. Nicht weit von ihm saß ein rundgesichtiger Landsknecht in Rot und Grün. Er sah wie eine Erdbeere aus und hatte daher den Namen ,,Erbeerknecht‘‘. Er war kaum älter als Hennich und schrieb mit verträumter Miene in einem Buch.

Nur wenige Menschen im Lager konnten lesen und schreiben, und noch weniger waren in der Lage, ihr Wissen weiterzugeben, und so war Hennich sehr froh, dass der Erdbeerknecht ihm erlaubt hatte, ihn zu begleiten und ihm sogar das Lesen und Schreiben beizubringen.

Der kleine Junge konnte sich allerdings nicht beklagen, denn nachdem er aus seinem Dorf weggelaufen war, wo er ohnehin keine Verwandten hatte, fand er bald die Landsknechte, die ihn trotz ihrer üblichen Gewohnheit aufnahmen und sich mit besonderer Sorgfalt um ihn kümmerten, als wäre er ein Glücksbringer. Für den oberflächlichen Betrachter mag Hennich sogar verwöhnt ausgesehen haben, aber er tat genau so viel wie seine martialischen Freunde und seine kleinen Füße bewegten sich oft doppelt so viel, so dass es kein Wunder war, dass er manchmal auf einen Wagen beim Tross geworfen und von dem Rotschopf oder dem Riesen an der nächsten Station abgeholt wurde.

Es geschah nie etwas Böses, denn der Ruf des Hauptmanns von Fähnlein sorgte dafür, dass sich kein Mensch mit ihm anlegen wollte. Im Gegenzug überbrachte Hennich fleißig die Nachrichten, da er bei seinen Schlendereien im Lager Augen und Ohren offen und den Mund geschlossen hielt.

Abends erzählte er, was er gesehen und gehört hatte, wer was tun würde, und so kam es, dass die Landsknechte über alles rechtzeitig informiert waren und der Hauptmann, der sein grün-rotes Gewand gegen das vornehmere blaue getauscht hatte, dem Erdbeerknecht den Befehl erteilte, dem kleinen Jungen so schnell wie möglich Lesen und Schreiben beizubringen, da er wusste, dass die schäbig gekleideten Kinder im Tross, die sich in den Zelten herumtrieben, leicht für einen Obulus oder ein Stück Brot als Kuriere im Lager gewonnen werden konnten und dass die Offiziere wichtige Briefe oft nicht einmal mit einem Stempel versahen.

Letzteres ärgerte ihn, aber da er nicht auf den Kopf gefallen war, sagte er nichts und ging nur mit gutem Beispiel voran und schickte alle seine Briefe sorgfältig gestempelt an vertrauenswürdige Personen, auch wenn er seinen Kameraden nur die ein Treffen in Ausschank ausmachte. Nicht, dass er Hennich nicht traute, er wusste sogar, wie durch einen Zauber, immer genau, wo sich der kleine Junge herumtrieb, und irgendwie tauchte er oder der Rotschopf, - der geschickt darin wurde, ihn zu finden, - immer auf, wenn Hennich aus dem Schlamassel gezogen werden musste, in den er zum Glück nicht allzu oft geriet. Meistens aber gelang es Hennich sogar, sich selbst aus der Patsche zu helfen.

Nicht so der verträumte Erdbeerknecht, der seinem Tagebuch abends seine Gefühle für seine hoffnungslose Liebe gestand, die er in seinem Alltag neben seinen täglichen Sorgen hütete. Der Knecht war also eher als Minnesänger, als Landsknecht geeignet. Trotz seiner bewundernswerten Naivität wurde ihm nie etwas angetan, obwohl er oft seltsame Abenteuer erlebte.

An diesem Abend blies er seufzend über die frisch beschriebenen Seiten und starrte, während er darauf wartete, dass sie trockneten, verträumt ins Feuer. Um ihn herum prusteten die Landsknechte vor Lachen, als sie an die kommenden Piratennacht im Ausschank planten und immer wilder werdende Geschichten von den Seeräubern erzählten.

Hennich trat näher an den Erdbeerknecht heran:

„Wie ist ein echter Pirat so?“

„Keine Ahnung, habe noch nie einen gesehen.“

„Wie finden wir es heraus?“

„Wir werden fragen. Los, komm!“

Als ob sie sich aufs Ohr hauen wollten, gingen sie zu den Zelten. Niemand kümmerte sich um sie und so machten sie sich ohne große Mühe auf den Weg zum Hafen. In der Dunkelheit hätten sie sich auf dem steilen Abhang zum Ufer das Genick brechen können, wenn nicht eine Gruppe seltsamer Gestalten vorbeikommen wäre.

„Halt! Wer seid ihr und wo wollt ihr hin? Gebt euch zu erkennen!“

„Wir sind die Matrosen der Windkönigin, die mächtigsten Piraten der Sieben Meere. Und wer bist du?“

„Ich bin der Erdbeerknecht, und ich bin auf der Suche nach Piraten, um herauszufinden, wie man ein guter Pirat wird!“

„Nun, du hast deine Antwort, komm mit uns!“

Und damit nahmen zwei stämmige Piraten den verängstigten Erdbeerknecht am Arm und führten ihn den steilen Abhang hinunter. Am liebsten wäre Hennich zum Lager zurückgelaufen, um den Hauptmann zu alarmieren, aber seine sensible Nase hatte das Abenteuer bereits gerochen und bevor er bis zwei zählen konnte, lag er schon auf den Schultern eines riesigen Seeräubers. Was blieb ihm anderes übrig, als sich stillschweigend seinem Schicksal zu fügen, denn er ahnte, dass er bei einem Tritt leicht auf den Felsen landen würde, es sei denn, ihm wuchsen Flügel, was nicht sehr wahrscheinlich war. Aber die Piraten mussten eine Abkürzung zum Hafen gekannt haben, denn bevor Hennich zweimal geblinzelt hatte, waren sie schon vor der Hafentaverne.

Er schlug fast auf den dem Boden auf, aber da er im Lager der Landsknechte oft einfach so rumgeschmissen wurde, war er schon auf den Beinen, noch bevor er landete.

„Rum hier!”, rief der Riese, als er die Tür aufriss.

„Ja! Rum!”, rief auch der Erdbeerknecht und warf sich auf eine Bank.

Er hielt nicht inne, bis das Getränk eintraf, und als wäre ihm seine Höflichkeit abhandengekommen, und trank den Krug in einem Zug leer. Die Piraten schauten erstaunt zu. Langsam versammelte sich die Mannschaft mit Bier, verdünntem Rum und wer weiß was noch allem um ihn.

Wort folgte auf Wort, und obwohl Hennich fleißig lauschte, verstand er nicht alles, denn er hatte zwar die Sprache der Landsknechte schnell erlernt, beherrschte die anderen Sprachen, die im Lager verwendet wurden, jedoch noch nicht so mächtig. Der Erdbeerknecht begann, langsam die Wirkung die Getränke zu spüren.

„Schmeißt in raus, reines Haus/muß ein, ja, muß ein Landsknecht haben", wiederholte er immer wieder und als Hennich wegsah, stupste ihn der Erdbeerknecht an, sodass sein Krug hinunterfiel. Bevor er zweimal blinzeln konnte, hatte der Erdbeerknecht seinen vollen Krug unauffällig mit dem luftgefüllten von Hennich ausgetauscht und ihn dann daraus so getrunken, als ob er voll wäre.

Hennich verstand, was er von ihm wollte, genauso wie er verstand, dass er ruhig Ausschau halten konnte.

Er nahm den vollen Krug und stahl sich aus dem Kreis der Fackeln. In den entlegenen Nischen der Taverne, in die nur wenig Licht fiel, saßen seltsame Gesellen, einige trugen weite Zipfelmäntel, unter denen wer weiß was versteckt war. Vermutlich verbotene Dinge, schließlich waren sie doch in einem Hafen. Oder war es nur ein Krug, in den ein anderswo günstig erworbener Fusel floss.

An einem Tisch im hinteren Bereich bemerkte Hennich einen in die Jahre gekommenen Bekannten. Über die Augen gezogenen Hut, Umhang, der spitzen Nase und dem um den Hals gewickelten Schal erkannte er den Garabontz, der von Zeit zu Zeit seine Heimatstadt besuchte. Er schlenderte zu dem Tisch hinüber. 

„Was willst du, Bursche?“, fragte in der gemischten Sprache des Lagers an. Hennich antwortete in der Sprache seines Heimatlandes: „Nichts. Ich wollte dich nur begrüßen.“

Bei dem bekannten Wort rückte die Gestalt den Hut höher und ihn mit Neugier an.

„Du kommst aus dem Dorf an der Donau, nicht wahr?“

„Ja.“

„Was führt dich hierher? Gehörst du zu den Seeräubern? Auf welchem Schiff bist du? Willst du mit mir abhauen?“

„Ich lebe aus freien Stücken im Lager der Landsknechte, mein Herr. Und ich habe den Erdbeerknecht begleitet, er wollte wissen, was ein Pirat ausmacht...“

„Oha, der ist aber ein prächtiger, toller Knecht, schau! Aber komm, setz dich hin und erzähl mir, welcher Wind dich denn her geweht hat.‘‘

Hennich setzte sich also, ließ seine Füße baumeln, und erzählte, - während der Erdbeerknecht nur mehr grinste, sich mit seinen neuen Freunden amüsierte, - in der stillen Nische, die in Dunkelheit gehüllt war, wie er von zu Hause weggelaufen war, wie er die Landsknechte gefunden hatte und wie er in die Fittiche vom Hauptmann gekommen ist. Der Garabontz hörte aufmerksam zu, fragte manchmal nach, saß manchmal nachdenklich da und schaute in die Flammen der Fackel.

Währenddessen behielt Hennich auch den Erdbeerknecht im Auge und schlich notfalls von hinten an ihn heran, um unmerklich seinen vollen Krug gegen einen mit Wasser gefüllten auszutauschen, denn die Piraten hatten es sich in den Kopf gesetzt, den rundgesichtigen, verträumten Ritter unter den Tisch zu trinken, was ihnen trotz aller Bemühungen nicht gelang. Mit der Zeit brauchte Hennich auch gar nicht mehr aufzupassen, es achtete ohnehin niemand auf ihn.

Dann begann auf einmal ein junger Matrose mit verträumten Augen zu sprechen, allerdings auf eine Art und Weise, dass alle um ihn herum langsam verstummten. Der Erdbeerknecht hatte noch nie das offene Meer gesehen und er fragte den Burschen, der in seinem Alter war: „Wie ist es denn auf dem Meer?“

Die Antwort bezauberte Hennich genauso wie alle anderen:

„Der Seemann lebt zwischen zwei Häfen, er reist auf dem Rücken des Endlosen, er wird Tag für Tag wiedergeboren, so wie unsere Vorfahren, so wie jeder von uns am Anfang seines Lebens im Wasser war, so schützt den Seemann jetzt das unendliche Blau, straft es mit dem zornigen Grün, peitscht es mit dem schneefarbenen Feim. Unter ihm das Wasser, über ihm der Himmel. Er kennt die Sterne und die Sonne, er muss nur die Augen zum Himmel richten und jedes Geheimnis erschließt sich ihm. Aber das Meer ist nicht nur eine unendliche Wasseroberfläche, denn wenn man unter sie taucht, entdeckt man es wirklich. Ein leuchtendes Farbenspiel, eine Vielfalt an Fischen und Lebewesen wie keine andere, Landschaften, höher und tiefer als die Gipfel und Täler des Festlandes, soweit das Auge reicht, und nur der Flug der Vögel kann mit dem Schwimmen der Fische verglichen werden.“

Der Erdbeerknecht hielt sich vor Staunen den Mund zu. Und dann sprach der Garabontz leise neben Hennich:

„Na, da scheiden sich die Geister, mein Sohn! Denke daran, dass das Land, wie das Meer, Tiefen und Höhen hat; jede Landschaft, ob Ebene, Küste, Hügel oder raue Klippe, verbirgt, umarmt und zerstört, wenn es sein muss, ohne Gnade. Es gibt keinen Winkel der Welt, der nicht magisch, hinreißend schön und gleichzeitig tödlich und gefährlich ist. Was man zuhause nennt, hängt sehr stark davon ab, wo man geboren wurde.“

„Wo bist du geboren?“ Hennich bekam die Gelegenheit, endlich etwas über den anderen zu erfahren. Ohne Erfolg.

„Woher du auch kommst, in der Tiefebene. Dein strohblondes Haar, deine blasse Haut, die die Leute hier zum Staunen bringt, sind deine Tarnung in der ausgedörrten Erde, in den wogenden Weizenfeldern. Du bist ruhelos, immer wachsam, denn diese Landschaft schließt sich um dich, deine Gedanken können nicht verweilen, sie ruhen nur auf dem weiten Land, und deine Worte werden hier immer gehört. Flüstern ist sinnlos. Hier werden deine Worte nicht von der Wüste verschluckt, sie finden ihr Echo in Steinen, Büschen und Hängen. Bleib bei den Landsknechten, segle mit den Piraten, egal, aber denk daran, wenn du ganz allein sein willst, wenn du in Frieden sein willst, geh in die Tiefebene!“

Damit erhob sich der Garabontz, und bevor Hennich zweimal blinzeln konnte, sah er nur noch seinen leeren Krug. Er rieb sich die Augen. Vielleicht war er eingeschlafen und hatte die ganze Zeit nur geträumt.

In der Zwischenzeit waren die Seemänner und der Erdbeerknecht, die in einer Flut aus Licht saßen, ganz schön angetrunken und begannen, nachdem sie von der Liebe zum Meer gehört hatten, Seemannslieder zu singen, wobei sie sich hüteten, ihre Gurgel austrocknen zu lassen.

 ××Seemanslied××

Es dämmerte bereits, als es Hennich schließlich gelang, den Erdbeerknecht zu überreden, zu ihrem Lager zurückzukehren. Sie wollten sich gerade auf den Weg machen, als einige Seeräuber von einem nah gelegenen Schiff auftauchten. Sie gossen ihren schlafenden Kameraden kaltes Wasser ins Gesicht und diese rührten sich mit einem lauten Stöhnen.

„Wer sich rühret, der lebt noch“, dachte Hennich.

Einer der Piraten, völlig nass, sein Bart komplett zerzaust, griff in seine Tasche, holte einen Stapel Zinnabzeichen hervor und reichte sie dem Erdbeerknecht.

„Oh, für mich?“

„Steck sie dir auf dein Barett, wie es sich gehört, und du bist schon ein echter Pirat!“

"Danke!", sagte der Erdbeerritter ganz gerührt. Er steckte sich sofort eines der Abzeichen an.

„Na, da wird der Hund in der Pfanne verrückt.“ murmelte Hennich unter seiner Nase und fügte laut dazu: „Los geht's!“ Er sah den Erbeerknecht an und begann, an dessen Gewand zu zupfen.

Er hielt ihm ein Abzeichen hin, aber Hennich schaute es nur an und schüttelte mit einem schelmischen Grinsen den Kopf.

„Willst du's nicht?“

„Nein. Und du solltest deines auch abnehmen!“

„Nein, mache ich nicht. Das macht mich zu einem echten Piraten!“

„Ja, darauf kannst du wetten!“ Hennich lachte den Piraten an, denn anders als der Erdbeerknecht kapierte er sofort, was das Symbol bedeutete.

Langsam traten sie den Rückweg zum Lager an und auf dem steilen Abhang blieb der Erdbeerknecht mehrmals stehen, um sich selbst, die Piraten und den Gott, Mann oder wer auch immer den Alkohol erfunden hatte, zu verfluchen. Bald wurde Hennich seines lästigen Fluchens überdrüssig und fischte ein Stück Brot aus seinem Ranzen. Dem Erdbeerknecht ging es bald besser und er mümmelte immer noch an dem Stück Brot, als sie staubig, verschwitzt und zerzaust im Lager der Landsknechte ankamen. Hier verließ sie das Glück jedoch sofort, denn sie trafen gleich auf ihrem Hauptmann höchstpersönlich:

„Wo kommt ihr zwei jetzt her?”, fragte er erstaunt.

„Wir haben uns die Füße vertreten“, antwortete Hennich nicht sehr überzeugend. Der Hauptmann warf einen Blick auf ihn und als er sah, dass der kleine Junge in bester Verfassung war, abgesehen von seinen Augen, die halb zugefallen waren, wandte er sich entspannt an den Erdbeerknecht. Dieser griff dabei eifrig in seine Tasche nach den Zinnabzeichen.

„Schau, wir haben das von den Piraten bekommen! Sie haben mir ein paar echte Seemannslieder beigebracht und vielleicht kommen ein paar von denen zu Besuch. Sie haben mir auch ein Muschelabzeichen gegeben und ich habe sogar die Perle darin gefunden! Schau mal, hier!“ Der Erdbeerknecht, der sah, dass der Hauptmann sich nicht zu sehr ärgerte, war voller Enthusiasmus und kindlicher Freude.

Er bekam nicht einmal mit, dass ihn Hennich, während er so tat, als würde er husten, auslachte, und sogar seine Augen blitzten schelmisch auf. Doch dann ertönte der Trommelschlag und der Erdbeerknecht eilte davon.

Hennich wollte gerade aufbrechen, als er einen eisernen Griff an seiner Schulter spürte.

„Lass nicht zu, dass er ausgelacht wird". Der Hauptmann, drückte ihm noch einen Apfel in die Hand und schob ihn behutsam in die entsprechende Richtung.

Was sollte man machen, Hennich hatte dem Erdbeerknecht alle Muscheln, bis auf die an seinem Barett, entwendet, sodass dieses eine Abzeichen die einzige Spur seiner Bekanntschaft mit den Piraten gewesen wäre, wenn sie nicht am nächsten Abend im Ausschank erscheinen worden wären, um der Feier ein paar echte Piratenballaden beizufügen. Und das ganze wilde, bärtige Regiment prustete vor Lachen, als der Erdbeerknecht allen stolz sein Muschelabzeichen mit der Perle zeigte.

Nur der Hauptmann schaute einen Moment lang vorwurfsvoll zu Hennich, doch der zuckte frech mit den Schultern und blickte wehmütig in die Ecke des Ausschanks, die bis auf die Finsternis restlos leer war.

 

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